Aufmerksamkeit ist eine Voraussetzung für die Achtsamkeit , aber zu Achtsamkeit gehört mehr. Unter anderem im Hier und Jetzt zu sein, man muss sich der Dinge, die sind, gewahr sein. Ausserdem gehört dazu, den Gegenstand der Achtsamkeit absichtslos, ohne Wünsche und Motive vorurteilsfrei zu betrachten. Man muss die Welt betrachten wie ein Alien, ohne Vorkenntnisse, die den Blick verstellen, und man darf nicht werten. Das ist schwer.
Wenn ich einen Menschen achtsam betrachten möchte, muss ich zuerst einmal mich selbst beobachten:
- Welche Signale sendet mir mein Körper, kann ich sie verstehen und annehmen?
- Was sagen mir meine Gefühle, kann ich entscheiden, ohne mich von ihnen überwältigen zu lassen?
- Was spüre ich mit meinem Geist, wie beeinflusst er meine Entscheidungen?
- Welche Gedanken beherrschen mich gerade, welche inneren Bilder drängen sich nach vorn?
Erst dann kann ich mich meine Achtsamkeit auf meinen Mitmenschen lenken:
- Was bietet er mir „freiwillig“ an Informationen an, was nehme ich wahr?
- Was sagt mir meine innere Stimme, gehe ich mit meinem Gegenüber in Resonanz?
- Bin ich für ihn liebevoll präsent, kann ich ihn vorurteilsfrei anerkennen?
- Habe ich ihm gegenüber Gelassenheit, Geduld und Mitgefühl?
Achtsamkeit kann man lernen, mein Seminar „Kraft schöpfen in der Natur“ dreht sich zu einem wesentlichen Teil um Achtsamkeit, die Teilnehmer lernen, auf sich selbst und ihre eigenen Empfindungen und auf die Kräften der Natur acht zu geben.