Die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg hat sich bei einem Interessenkonflikt gut bewährt. Schon wenn sich nur einer der Beteiligten bei einem Streit an die Regeln hält, eskaliert der Interessenkonflikt in der Regel nicht zu einem Streit. Allerdings: man muss den anderen ausreden lassen und so lange zuhören, wie er etwas zu sagen hat. Und wer das Problem auf den Tisch bringt, sollte sich vorher überlegen, ob das der richtige Zeitpunkt ist – man muss Zeit haben, zu diskutieren – und ob es sich wirklich um einen echten Interessenkonflikt handelt – ein einmaliges Versehen lohnt den Aufwand nicht.
Die Gewaltfreie Kommunikation wird auch oft Giraffensprache (im Unterschied zur Wolfssprache) genannt.
Es gibt nur vier einfache Regeln, an die sich derjenige, der den Konflikt auf den Tisch bringt, halten sollte:
- Beobachtung schildern (Ganz konkrete Beispiele! „Immer“ und „nie“ ist verboten!)
- eigenes Gefühl nennen („Ich habe mich geärgert!“, nicht: „Du bist…!“)
- eigenes Bedürfnis vorbringen („Mich stört daran…“, nicht: „Kannst Du nicht endlich mal…!“)
- Konkrete Bitte nennen (Erwarten Sie nicht von Ihrem Partner, dass der schon weiß, was Sie wollen! „Wenn er mich liebt, muss er doch merken, was ich will!“ funktioniert nicht.)
Die Bitte darf vom Partner aber auch abgelehnt werden, das ist nach den Regeln der gewaltfreien Kommunikation zulässig. Dann muss aber von beiden nach einer anderen Lösung gesucht werden
Hier ein fiktives Beispiel:
- Giraffensprache:
- In der letzten Woche lagen drei Mal Deine alten Socken im Bad, nachdem Du ins Bett gegangen bist.
- Darüber habe ich mich geärgert …
- … weil ich am nächsten Morgen von Deinen Socken begrüßt wurde.
- Bist Du bereit, Deine Socken abends in den Wäschepuff zu räumen, oder hast Du einen anderen Vorschlag, wie mein Bedürfnis nach Duftfreiheit am Morgen befriedigt werden kann?
- Wolfssprache:
„Immer liegen Deine Stinkesocken im Bad rum! Du bist und bleibst ein Schlamper!“ Das provoziert dann sofort einen Gegenangriff: „Du mit Deinem Aufräumfimmel gehst mir auf den Geist!“