Erklärung zur Time Line
Zum vorherigen Beitrag (Die Arbeit mit Glaubenssätzen)
Sechster Termin: Die Time Line
Die Time Line wurde 1988 von Tad James als „Time Line Therapy“ entwickelt. Sie ist eine eigenständige Methode innerhalb der NLP, die sich in verschiedenen Formaten nutzen lässt, zum Beispiel Veränderung von Erinnerungen, Wandlung negativer Gefühle, Beseitigung von Phobien, Erschaffung einer unwiderstehlichen Zukunft.
Die Time Line ist allgemein gesagt eine visuelle Metapher zu Abbildung der Lebenszeit. Man stellt sie sich in Form einer Linie vor, an der entlang wichtige Ereignisse des Lebens aufgereiht liegen. Die Linie muss nicht gerade sein, sie kann Kurven oder Winkel bilden.
Ich nutze die Time Line in diesem Fall als Change Future Format, um der Klientin zu helfen, die für sie belastende Konfrontation mit ihrem Lebensgefährten zu meistern. Bei diesem Format wird die Time Line mit 3 Ankern definiert: Gegenwart, zukünftiges Ereignis und ein Zeitpunkt nach dem positiven Ausgang des Ereignisses. Später können weitere Anker als Quelle von Ressourcen dazukommen.
- Im ersten Schritt steht der Klient auf der Gegenwart und betrachtet das zukünftige Ereignis. Er wird gefragt, ob ein guter Ausgang möglich ist und ob Ressourcen in der Gegenwart aufgebaut werden müssen. Die Ursprungspunkte der Ressourcen in der Vergangenheit werden dort als Anker ausgelegt.
- Danach stellt der Klient sich auf den positiven Ausgang des Ereignisses, schaut auf die Gegenwart und visualisiert seinen Erfolg. Dabei fragt er sich, welche Ressourcen er eingesetzt hat und ob und wie sie geholfen haben.
- Zurück in der Gegenwart richtet er den Blick in die Zukunft und vergegenwärtigt sich die Ressourcen in der Gegenwart. Dann geht er auf der Time Line entlang von der Gegenwart über das zukünftige Ereignis bis zum positiven Ausgang und genießt seinen Erfolg. Er prüft dabei, ob noch weitere Ressourcen hinzugekommen sind oder ob noch weitere notwendig wären.
- Dieser Weg ist unter Umständen mehrfach zu wiederholen, bis ein völlig positives Gefühl betreffend den Ausgang des Ereignisses eintritt.
- Schließlich stellt sich der Klient wieder auf die Gegenwart. Er macht einen Future Pace, indem er betrachtet, wie er sich während des zukünftigen Ereignisses verhalten wird. Dabei verankert er das neue Verhalten.
Beim Future Pace wird sein Verhalten mit dem in der Zukunft stattfindenden Ereignis verbunden. Der Klient muss sich das Ereignis möglichst genau vorstellen, mit allen Einzelheiten (wo findet es statt, wer ist dabei, wie klingen die Stimmen der Beteiligten, VAKOG), denn diese sind Erinnerungssignale für das spätere Verhalten.
Der nächste Beitrag, die Arbeit mit der Time Line, folgt am 24.04.2016