Einzelaufstellungen
Über Aufstellungen im Allgemeinen habe ich schon einmal an anderer Stelle geschrieben. Heute möchte ich über eine besondere Form der Aufstellung schreiben, die Einzelaufstellung. Dabei werden die zu repräsentierende Elemente durch sogenannte Bodenanker dargestellt, nicht durch Repräsentanten, also Personen. Für diese Form der Aufstellung benötigt man also keine Gruppe von Leuten, die bereit sind, sich aufstellen zu lassen, sondern es reicht der Klient selber und die Bodenanker, also zum Beispiel beschriftete Papierblätter. Eine Aufstellung „für Arme“ also? Ganz und gar nicht!
Die Einzelaufstellung hat verschiedene Vorteile:
- Es kann von einer anderen Coaching-Methode sofort zum Aufstellen übergegangen werden, wenn das notwendig ist, ohne erst eine Gruppe hilfsbereiter Aufstellungswilliger zusammentrommeln zu müssen.
- Das Thema muss nicht einer Gruppe offenbart werden. Vor allem bei Themen aus dem Geschäftsleben, die der Geheimhaltung unterliegen, ist das hilfreich. Man kann zwar auch in einer Gruppe verdeckt stellen, trotzdem sind u.U. Rückschlüsse möglich. Aber auch bei Themen, die dem Klienten peinlich sind, ist das hilfreich.
- Es sind viele Elemente aufstellbar, man ist nicht auf die Zahl der Anwesenden angewiesen.
- Die Aufstellung kann jederzeit unterbrochen und später im gleichen Zustand wieder fortgesetzt werden, wenn man den Stand der Aufstellung dokumentiert hat.
- Der Klient spürt unmittelbar die einzelnen Elemente, sie werden ihm nicht nur durch jemand anderen vermittelt.
- Der Coach muss keine ganze Gruppe strukturieren, er kann sich auf den Klienten konzentrieren.
Wie funktioniert eine Einzelaufstellung?
Für jedes Element beschriftet der Klient ein A4-Blatt. Dann legt er dieses Blatt so aus, wie er sonst die Stellvertreter aufstellt. Natürlich hat ein Blatt Papier keine repräsentative Wahrnehmung, der Klient stellt sich auf das Blatt, und nimmt das Element wahr, beschreibt, wie er sich in dieser Rolle fühlt und wie er die anderen Elemente wahrnimmt. Dann tritt er aus der Rolle heraus und macht mit einem nächsten Blatt – also einem nächsten Element – weiter.
Hier liegt der Nachteil des Verfahrens: es ist langsamer, denn der Klient muss sich jedes Mal aus einer Rolle lösen und in eine neue hineinfinden. Das ist zeitraubend und anspruchsvoll, aber hat nicht die Langsamkeit erhebliche Vorteile?
Die meisten Aufstellungsformate sind möglich
- Familienaufstellung
- Oranisationsaufstellung
- Aufstellung innerer Anteile
- Systemische Strukturaufstellung
- Tetralemmaaufstellung
- Homeopatische und ähnliche Sonderformate